Eine Familie im Winter am Strand

02 Mai 2022

Halsschmerzen

Halsschmerzen kennt wohl jeder Mensch: Erst kratzt es leicht im Hals, dann kommen Schmerzen beim Schlucken, Heiserkeit und ein Gefühl der Trockenheit hinzu. Auch wenn Halsweh sehr unangenehm sein kann: In den meisten Fällen ist es harmlos. Denn Halsschmerzen kündigen oft als erstes Symptom einen grippalen Infekt an und klingen nach 3 bis 5 Tagen wieder ab.

Halsschmerzen – das Wichtigste auf einen Blick

  • Halsschmerzen können sowohl viral als auch bakteriell bedingt sein. Manchmal kommt es nach einem viralen Infekt zu einer bakteriellen Sekundärinfektion der Rachenschleimhäute.
  • Halsschmerzen können außerdem u. a. durch Reflux (Sodbrennen), Allergien, Reizstoffe, Autoimmunerkrankungen, Überbeanspruchung der Stimmbänder und Muskelverspannungen ausgelöst werden.
  • Halsschmerzen können weitere Begleitsymptome wie Heiserkeit, Stimmverlust und Schluckbeschwerden mit sich bringen.
  • Virusbedingte Halsschmerzen lassen sich oft mit Hausmitteln und rezeptfreien Medikamenten lindern.
  • Sind Bakterien im Spiel, muss möglicherweise ein Antibiotikum eingenommen werden.
  • Halsschmerzen, die nicht mit einer Erkältung einhergehen und länger als 7 Tage anhalten, sollten ärztlich abgeklärt werden.

Eine Frau sitzt hustend im Bett

Halsschmerzen: Auslöser & Ursachen

Kinder erwischt es bis zu dreizehnmal, Erwachsene im Schnitt zwei- bis dreimal im Jahr - die klassische Erkältung, die in der Regel mit Halsschmerzen beginnt. Auslöser sind meist sogenannte Rhinoviren, die sich in den Schleimhäuten der oberen Atemwege ansiedeln und zu einer Entzündung des Rachens (Pharyngitis), der Mandeln (Angina tonsillaris/Tonsillitis) und zu Schnupfen (Rhinitis) führen können. Warum tut das weh? Bei einer Entzündung schütten die Immunzellen körpereigene Gewebshormone wie Prostaglandine und Bradykinine aus, die die Schmerzempfindlichkeit in den betroffenen Schleimhäuten steigern.

Auch andere Viren (z. B. Adeno-, Parainfluenza- und Coronaviren) sowie Bakterien (z. B. der Gruppe-A-Streptokokken) können Halsschmerzen auslösen. Und leider mitunter in Kombination: Nach einem viralen Infekt kann es zu einer bakteriellen Sekundärinfektion kommen, wenn sich auf die vorgeschädigten Schleimhäute Bakterien setzen (z. B. bei einer akuten Mandelentzündung).

Gibt es keine viralen oder bakteriellen Auslöser für die Beschwerden, können andere Ursachen vorliegen, wie z. B. Allergien, Reizstoffe oder Fremdkörper, die eingeatmet oder verschluckt wurden, sowie Autoimmunerkrankungen (z. B. Schilddrüsenentzündung).

Virale und bakterielle Ursachen für Halsschmerzen:

  • Grippaler Infekt 
  • Grippe (Influenza)
  • Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononukleose)
  • COVID-19
  • Mumps 
  • Röteln
  • Masern 
  • Herpangina
  • Mandelentzündung (Angina tonsillaris/Tonsillitis)
  • Seitenstrangangina (Angina lateralis)
  • Kehlkopf-/Stimmbandentzündung (Laryngitis)
  • Kehldeckelentzündung (Epiglottitis)
  • Diphtherie
  • Scharlach
  • Nasennebenhöhlenentzündung (Rhinosinusitis)

 

Achtung: Halskratzen kann ein Frühsymptom von COVID-19 (Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2) sein. Bei Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus sollten Sie bestimmte Verhaltensregeln beachten. Mehr Informationen zu Corona erhalten Sie hier:

Zusammen gegen Corona >

Weitere Ursachen und Auslöser für Halsschmerzen:

  • Refluxkrankheit (Sodbrennen, stiller Reflux)
  • Schilddrüsenentzündung/-erkrankung (Thyreoiditis, Hashimoto, Morbus Basedow; hierfür können virale, bakterielle oder autoimmune Auslöser vorliegen)
  • Mundsoor (Pilzbefall der Mundschleimhaut)
  • Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis)
  • Entzündung der Luftröhre/Speiseröhre/Bronchien
  • Allergische Reaktion (z. B. auf Hausstaub, Pollen oder Tierhaare, Nahrungsmittel)
  • Reizung der Schleimhäute durch Reizstoffe wie Nikotin, Alkohol, Staub, Reizgase, scharfe Reinigungs-/Lösungsmittel, Medikamente (Arzneimittelexanthem), scharfe Speisen
  • Reizung der Schleimhäute durch trockene Luft aufgrund von Heizung oder Klimaanlage
  • Fremdkörper in Rachen, Speise- oder Luftröhre
  • Verletzung (z. B. Verätzung oder Verbrühung) in Rachen oder Speiseröhre
  • Insektenbisse/-stiche im Rachen
  • Nebenwirkung bestimmter Medikamente (z. B. ACE-Hemmer und Inhalativa)
  • Überbeanspruchung der Stimmbänder (z. B. durch lautes Schreien und Singen)
  • Muskelverspannungen (z. B. durch Dauerkontraktionen in der Region der Brust- und Halswirbelsäule, im Nacken und in der Kau- und Zungenbeinmuskulatur)
  • Psychische Faktoren wie Depression (z. B. bei Globusgefühl/Globus hystericus)
  • Tumoren (z. B. im Rachen, an der Speiseröhre, am Kehlkopf oder an der Zunge)

Halsschmerzen: Symptomatik

Ob Sie einen Frosch im Hals haben, einen dicken Hals bekommen oder an etwas schwer zu schlucken haben – Halsbeschwerden können nicht nur sprichwörtlich die unterschiedlichsten Formen annehmen. Genau genommen gelten Halsschmerzen nicht als eigenständige Krankheit, sondern als Symptom einer viralen/bakteriellen Infektion oder einer anderen Krankheit bzw. Störung. Dabei kann die Symptomatik im Verlauf der Erkrankung stark variieren und vom leichten Halskratzen bis hin zu erheblichen Schluckbeschwerden und Stimmverlust reichen. Folgende Untersymptome können Ausdruck von Halsschmerzen sein bzw. diese begleiten:

  • Halskratzen
  • Brennen und Stechen im Rachen/Kehlkopfbereich (beidseitige/einseitige Halsschmerzen)
  • Kloßgefühl (Globussyndrom)
  • Heiserkeit
  • Stimmverlust (Aphonie)
  • Raues, trockenes Gefühl im Mund und Hals
  • Häufiges Räuspern
  • Schluckbeschwerden bzw. Störung des Schluckvorgangs (Dysphagie)
  • Gerötete und geschwollene Rachenschleimhaut
  • Verstärkte Schleimbildung
  • Geschwollene Lymphknoten (von außen und seitlich unter dem Unterkiefer tastbar)
  • Geschwollene Mandeln
  • Mundgeruch
  • (Reiz)Husten
  • Kopfschmerzen
  • Schnupfen
  • Fieber
  • Allgemeines Krankheitsgefühl/Abgeschlagenheit

Halsschmerzen: akut, wiederkehrend oder chronisch?

  • Akute Halsschmerzen, z. B. im Rahmen eines grippalen Infekts, klingen innerhalb von 3 bis 5 Tagen wieder ab.
  • Halsschmerzen, die immer wieder (mindestens viermal pro Jahr) auftreten, gelten als wiederkehrende (rezidivierende) Halsschmerzen
  • Chronische Halsschmerzen sind Halsschmerzen, die länger als zwei Wochen anhalten.
  • Von einer chronischen Pharyngitis (Rachenschleimhautentzündung) spricht man, wenn die Rachenschleimhaut durchgehend mindestens drei Monate lang entzündet ist. Hier spielen meist Faktoren wie Rauchen, Chemikalien oder Inhalationsallergien eine Rolle.

Was tun bei Halsschmerzen?

So sehr Halsschmerzen auch nerven können: eine schnelle, einfache Lösung gegen alle Formen von Halsbeschwerden gibt es nicht. Da Halsweh keine Krankheit an sich ist, sondern lediglich ein Symptom einer Krankheit oder Störung, muss zunächst einmal die Ursache bzw. der Auslöser für die Beschwerden geklärt werden, bevor ggf. eine Therapie eingeleitet werden kann. Dabei gilt:

  • Viral bedingte Halsschmerzen werden in der Regel symptomatisch behandelt, d. h. die Beschwerden können durch Medikamente und Hausmittel gelindert werden, die Ursache der Infektion wird dabei nicht therapiert. Halsschmerzen im Rahmen eines grippalen Infekts verschwinden in den meisten Fällen innerhalb weniger Tage von allein. Übrigens: Bei einem rein virusbedingten Infekt helfen Antibiotika nicht.
  • Sind Bakterien für die Halsschmerzen verantwortlich, z. B. bei einer Superinfektion, muss u. U. ein Antibiotikum eingesetzt werden.
  • Liegen andere Auslöser, wie z. B. Allergien, Autoimmunerkrankungen, Reflux oder andere Krankheiten bzw. Störungen vor, müssen diese ärztlich abgeklärt und entsprechend therapiert werden.

 

Medikamente

Auch wenn es die eine Pille gegen Halsschmerzen nicht gibt, müssen Sie die Beschwerden nicht einfach so „schlucken“, sondern können aktiv dagegen vorgehen.

Bei Viruserkrankungen wie Erkältungen und anderen Infekten, die den Mund- und Rachenbereich betreffen, lassen sich Halsschmerzen und Begleitsymptome mit folgenden rezeptfreien Arzneimitteln oder Medizinprodukten, die antiseptisch, entzündungshemmend, schleimhautbefeuchtend und leicht lokal betäubend wirken, lindern: 

Bei stärkeren Begleiterscheinungen wie Fieber und Kopfschmerzen helfen folgende fiebersenkende Schmerzmittel und Erkältungsmedikamente:

  • Schmerztabletten (z. B. Ibuprofen und Paracetamol)
  • Kombinationspräparate gegen grippale Infekte (z. B. BoxaGrippal Erkältungstabletten und BoxaGrippal Erkältungssaft)
  • Bei Mundsoor werden Antipilzmittel (Antimykotika) eingesetzt.
  • Bei bakteriellen Infektionen können Ärzt:innen Antibiotika verschreiben.

Mehr Infos zu Medikamenten und homöopathischen Mitteln bei Halsschmerzen bekommen Sie hier: Medikamente gegen Halsschmerzen >

Hausmittel gegen Halsschmerzen

Eine Person gibt Honig ihrem Tee bei

Erkältungsviren haben die Menschheit vermutlich schon immer begleitet. Kein Wunder also, dass es viele über Generationen weitergegebene Hausmittel gibt, die gegen infektbedingte Halsschmerzen helfen können. Mit diesen Hausmitteln können Sie Ihren Hals auf natürliche Art besänftigen:

  • Heilpflanzentees (z. B. Salbei, Thymian, Lindenblüten und mehr)
  • Selbst zubereitete Gurgellösungen und Inhalationen
  • Wärmende und kühlende Halswickel
  • Honig (pur oder in Getränken)
  • Zwiebeln (als Sirup oder Tee)
  • Zink (in Nahrungsmitteln oder als Nahrungsergänzungsmittel)
  • Kräuterbonbons/Lutschpastillen

Zubereitung, Dosierung, Wirkung – Wissenswertes zu Kräutertees, Gurgellösungen, Halswickel und mehr erfahren Sie hier: Halsschmerzen mit Hausmitteln lindern.

Tipps bei Halsschmerzen

Sie haben erkältungsbedingte Halsschmerzen und möchten schnell wieder gesund werden? Die folgenden Tipps helfen während und vorbeugend bei einer Erkältung:

  • Viel trinken (mindestens zwei Liter zuckerfreie Tees, Wasser oder stark verdünnte Fruchtsäfte)
  • Gesund essen (z. B. Hühnersuppe, Ananas, Äpfel, Vollkornprodukte)
  • Ausruhen (körperliche Anstrengungen vermeiden)
  • Immunsystem stärken (z. B. mit vitaminhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln)
  • Luft in Innenräumen befeuchten und regelmäßig lüften
  • Schleimhautreizung meiden (z. B. auf Zigaretten, Alkohol und scharfe Speisen verzichten)
  • Auf Mundhygiene achten (z. B. durch regelmäßige Mundspülungen, Zahnpflege und Zungenreinigung)
  • Sprechen reduzieren (außerdem: nicht singen, schreien oder flüstern)

Wann sollten Halsschmerzen ärztlich abgeklärt werden?

Zunächst einmal die gute Nachricht: In den allermeisten Fällen erfordern Halsschmerzen keine ärztliche Behandlung. Ein Besuch bei der hausärztlichen oder HNO-(Hals-Nasen-Ohren-)Praxis ist allerdings angebracht, wenn:

  • die Beschwerden länger als 7 Tage anhalten bzw. sich verschlimmern oder mehrfach wiederkehren
  • weitere Symptome hinzukommen wie:
    • hohes Fieber
    • erhebliche Schluckbeschwerden
    • Atemnot
    • stark geschwollene Lymphknoten am Hals
    • stark angeschwollene Mandeln
    • verfärbte Zunge
    • Hautausschlag
    • Bauchschmerzen/Übelkeit

Wann zum Kinderarzt/zur Kinderärztin?

Kinder sollten grundsätzlich kinderärztlich untersucht werden bei:

  • starken Halsschmerzen
  • Fieber
  • Schluckproblemen
  • Appetitlosigkeit
  • einem harten, bellenden Husten (Pseudokrupp)
  • Hautausschlag
  • verfärbter Zunge
  • geschwollenen Mandeln
  • geschwollenen Lymphknoten am Hals

Achtung: Bei Kehlkopf- oder Kehldeckelentzündungen kann es vor allem bei jüngeren Kindern zu Schwellungen im Kehlkopf oder am Eingang des Kehlkopfes kommen, die zu Atemnot führen können. Das ist ein Notfall und muss sofort ärztlich versorgt werden.

Halsschmerzen bei Reflux

Nicht immer entstehen Halsschmerzen direkt im Hals. So kann die Ursache chronischer Halsbeschwerden auch in einer funktionellen Störung des Magens liegen. Bei der Refluxerkrankung (Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre) und dem stillen Reflux (Aufsteigen von Gas in die Speiseröhre) können neben Sodbrennen und häufigem Aufstoßen folgende Symptome auftreten:

  • Halsschmerzen vor allem morgens nach dem Aufstehen
  • Heiserkeit
  • Schluckbeschwerden
  • Fremdkörpergefühl im Hals
  • Räusperzwang
  • Starke Verschleimung der Atemwege
  • Erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte

Bei Verdacht auf (stillen) Reflux sollte eine gastroenterologische Abklärung erfolgen.


Halsschmerzen bei Überbeanspruchung der Stimmbänder

Bei chronischen Halsbeschwerden aufgrund von falsch/überbeanspruchten Stimmbändern kann ein:e Logopäd:in helfen.


Halsschmerzen aufgrund von Allergien

Besteht Verdacht auf einen allergischen Hintergrund (z. B. Pollenallergie), sollten Allergolog:innen oder entsprechend spezialisierte HNO-Ärzt:innen hinzugezogen werden.


Halsschmerzen aufgrund von Autoimmunerkrankungen

Treten Halsschmerzen im Rahmen einer Schilddrüsenerkrankung (Thyreoiditis, Hashimoto, Morbus Basedow) auf, können Endokrinolog:innen weiterhelfen.


Halsschmerzen aufgrund von Muskelverspannungen

Anhaltende Verspannungen in Hals, Nacken oder Kiefer können zu Halsschmerzen führen. In diesem Fall sollten Orthopäd:innen und Physiotherapeut:innen zu Rate gezogen werden.


Halsschmerzen bei schwerwiegenden Krankheiten

Selten können Halsschmerzen auf ernsthafte Erkrankungen wie Tumoren hinweisen. Bitte lassen Sie deshalb länger andauernde Schwellungen im Rachen, an der Zungenwurzel oder der Lymphknoten durch HNO-Ärzt:innen oder Internist:innen untersuchen.

Halsschmerzen: Wann zum Notarzt/zur Notärztin?

Auch wenn Halsschmerzen fast immer harmlos sind: In diesen Situationen muss sofort der Rettungsdienst verständigt werden:

  • Fremdkörper im Rachen
  • Starke allergische Reaktion auf ein Nahrungsmittel mit Schwellung der Schleimhäute
  • Insektenstich oder -biss am oder im Hals/Mund
  • Verätzung oder Verbrühung des Mundraums und der Speiseröhre


Bitte rufen Sie auch so schnell wie möglich den Notdienst bei folgenden Symptomen:

  • Fieber, Krämpfe und Nackensteife (Verdacht auf Hirnhautentzündung)
  • Schmerzen im Brustkorb (mit Ausstrahlung in Arme, Rücken, Bauchraum, Hals und Kiefer), starke Beklemmung/Brustenge, Übelkeit, Angst, plötzliche Schweißausbrüche (Verdacht auf Herzinfarkt)

Halsschmerzen: Was Sie noch wissen sollten

Halsschmerzen bei Kindern

Eltern können ein Lied davon singen: Infekte treten vor allem in den ersten Lebensjahren gefühlt ständig auf. Das noch nicht ausgereifte kindliche Immunsystem kommt mit Viren und Bakterien zum ersten Mal in Berührung und entwickelt dabei immer mehr Antikörper auf die Eindringlinge. Bei diesem Lernprozess des Immunsystems kommt es sehr häufig auch zu Halsschmerzen.

Ein Kind fasst sich an den Hals

Neben den durch klassische Erkältungsviren hervorgerufenen Erkrankungen können auch viral bedingte sogenannte “Kinderkrankheiten” wie Masern, Mumps und Röteln Halsschmerzen auslösen. Da viele Kinder hierzulande gegen diese Infekte geimpft sind, kommt es glücklicherweise nur noch selten zu Ausbrüchen dieser hochansteckenden Viruserkrankungen. Bakterielle Infektionen wie Scharlach (ausgelöst durch Gruppe-A-Streptokokken) oder Mandelentzündung hingegen kommen bei Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter recht häufig vor.

Pilzbefall (Soor) und Entzündungen der Mundschleimhaut (z. B. Herpangina) können bei Babys und sehr kleinen Kindern zu starken Beschwerden führen.

Achtung:

Kleine Patient:innen können Schmerzen oft noch nicht richtig lokalisieren. So klagen Kinder manchmal über Bauch- oder Kopfschmerzen, wenn sie eigentlich Halsschmerzen haben. Klären Sie die Quelle für die Beschwerden bitte unbedingt ab. Bei starken Schwellungen im Rachen und Schluckbeschwerden fällt es vielen Kindern schwer, Nahrung zu sich zu nehmen. Achten Sie deshalb darauf, dass das kranke Kind ausreichend trinkt, damit es nicht dehydriert.

Halsschmerzen in der Schwangerschaft und Stillzeit

Da es während der Schwangerschaft zu starken körperlichen Umstellungen kommt, die auch das Immunsystem betreffen, sind viele werdende Mütter infektanfälliger. Auch in der Stillzeit, wenn der Körper vielleicht noch von der Geburt geschwächt ist, der Hormonhaushalt sich verändert und der Schlaf fehlt, können die Abwehrkräfte nachlassen. Und schon sind sie da, die Halsschmerzen.

Wenn nur eine Erkältung oder typische Schwangerschaftsbeschwerden wie Sodbrennen und geschwollene Schleimhäute in Rachen und Nase die Beschwerden verursachen, besteht kein Grund zur Sorge. Lediglich bei der Behandlung sollten Sie darauf achten, dass viele auch rezeptfreie Medikamente in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht oder nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden sollen. Auch bei einigen Heilpflanzentees und anderen Hausmitteln ist in diesen Phasen Vorsicht angebracht.

Eine schwangere Frau sitzt in einer Arztpraxis und hustet

Liegt während der Schwangerschaft/Stillzeit eine bakterielle Infektion des Halses vor, die behandelt werden muss, verschreiben Ärzt:innen spezielle Antibiotika, wie z. B. Amoxicillin, das kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko aufweisen und kaum in die Muttermilch gelangen soll.

Bitte lassen Sie Halsschmerzen, die nicht innerhalb von 5 Tagen abklingen, ärztlich abklären und lassen Sie sich grundsätzlich gynäkologisch oder hausärztlich beraten, bevor Sie zu Mitteln oder Medikamenten gegen Halsschmerzen greifen.

Schwanger oder stillend und der Hals tut weh? Das können Sie tun:

Halsschmerzen in der Schwangerschaft

Halsschmerzen im Sommer

Sommer, Sonne, Halsschmerzen? Erkältungsbedingte Halsschmerzen sind zwar in der nasskalten Jahreszeit häufiger, doch auch im Sommer sind wir nicht vor Halsschmerzen gefeit. So gibt es einerseits auch zwischen Frühling und Herbst Viren, die Erkältungssymptome verursachen. Dazu gehören die in den Sommer- und Herbstmonaten gehäuft vorkommenden Enteroviren, die u. a. Atemwegsinfektionen wie die sogenannte „Sommergrippe“ (nicht zu verwechseln mit der echten Grippe/Influenza) auslösen. Und schwankende Temperaturen können das Immunsystem auch in den eigentlich milden Jahreszeiten herausfordern.

Andererseits erhöht sich ab dem Frühling das Risiko für allergische Reaktionen auf Pollen (Heuschnupfen) und für Bienen- und Wespenstiche, ebenfalls Faktoren, die zu Halsschmerzen und schwerwiegenderen Halsbeschwerden beitragen können.

Häufig gestellte Fragen

Erkältungsbedingte Halsschmerzen klingen in den meisten Fällen nach 3 bis 5 Tagen wieder ab. Länger andauernde und wiederkehrende Halsschmerzen haben wahrscheinlich andere Ursachen (z. B. eine bakterielle Infektion, Reflux oder eine Allergie), die ärztlich abgeklärt werden sollten.

Sie haben wahrscheinlich Halsschmerzen, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Begleitsymptome an sich beobachten:

  • Halskratzen
  • Brennen und Stechen im Rachen/Kehlkopfbereich (beidseitige/einseitige Halsschmerzen)
  • Kloßgefühl
  • Heiserkeit
  • Stimmverlust (Aphonie)
  • Raues, trockenes Gefühl im Mund und Hals
  • Häufiges Räuspern
  • Schluckbeschwerden bzw. Störung des Schluckvorgangs (Dysphagie)
  • Gerötete und geschwollene Rachenschleimhaut
  • Verstärkte Schleimbildung
  • Mundgeruch
  • (Reiz)Husten

In den meisten Fällen müssen Halsschmerzen nicht ärztlich behandelt werden, da sie als Symptom eines grippalen Infekts innerhalb von 3 bis 5 Tagen von allein abklingen. In anderen Fällen helfen die folgenden medizinischen Fachleute:

  • infektbedingte Halsschmerzen: Allgemeinärzt:innen, Internist:innen und HNO- (Hals-Nasen-Ohren-) Ärzt:innen
  • allergisch bedingte Halsschmerzen: Allergolog:innen und HNO-Ärzt:innen
  • refluxbedingte Halsschmerzen: Gastroenterolog:innen
  • Halsschmerzen aufgrund von Schilddrüsenerkrankungen: Endokrinolog:innen
  • chronische Überbeanspruchung der Stimmbänder: Logopäd:innen
  • Halsschmerzen aufgrund von Muskelverspannungen: Orthopäd:innen und Physiotherapeut:innen
  • Halsschmerzen bei Kindern: Kinderärzt:innen


Achtung:
Halsschmerzen können auch ein Symptom lebensbedrohender Krankheiten sein wie Hirnhautentzündung oder Herzinfarkt. In diesem Fall ist natürlich notärztliche Hilfe notwendig.

Halsschmerzen kündigen häufig als erstes Symptom einen grippalen Infekt (Erkältung) an. Auslöser sind meist sogenannte Rhinoviren, die sich in den Schleimhäuten der oberen Atemwege ansiedeln und zu einer Entzündung des Rachens (Pharyngitis), der Mandeln (Angina tonsillaris/Tonsillitis) und zu Schnupfen (Rhinitis) führen können.

Für eine Verschlimmerung von Halsschmerzen über Nacht gibt es mehrere Gründe:

  • Im Schlaf werden die Schleimhäute nicht mehr gut befeuchtet, weil das regelmäßige Schlucken entfällt. Dadurch können sie austrocknen.
  • Im Liegen kann es zu einem Sekretstau in den Nasennebenhöhlen kommen. Dadurch ist die Atmung durch die Nase behindert und erfolgt durch den Mund, was die Schleimhäute ebenfalls stark austrocknet.
  • Schleim kann sich in der liegenden Position auch im Rachen sammeln und einen Reizhusten auslösen, der die Beschwerden verschlimmert.
  • Nachts ist das Immunsystem aktiver, was zu stärkeren Immunreaktionen und damit auch zu stärkeren Halsschmerzen führen kann. Außerdem sondern die Drüsen nachts mehr Schleim ab und die Atemwege werden enger.
  • Wenn nachts Stille einkehrt, ist man weniger abgelenkt und nimmt die Halsschmerzen u. U. stärker wahr.

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