28 September 2022
Tipps für die richtige Mundhygiene
Frischer Atem? Saubere Zähne? Optimale Mundhygiene ist nicht nur zwischenmenschlich von Vorteil, sondern auch für die Gesundheit unerlässlich.
Welchen Einfluss gute – oder mangelnde – Mundhygiene auf den gesamten Organismus hat und wie Sie Zähne, Zunge und Zahnfleisch sinnvoll pflegen, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Kurz und knapp: Darum lohnt es sich, auf gute Mundhygiene zu achten
- Gute Mundhygiene ist wichtig für unseren gesamten Gesundheitszustand.
- Mangelnde Mundhygiene kann nicht nur zu Karies, Zahnfleischbluten, Mundgeruch, Zahnfleischentzündungen oder Zahnverlust führen, sondern erhöht langfristig auch das Risiko für Herz-Kreislauf- und Diabeteserkrankungen.
- Optimale Mundhygiene berücksichtigt neben der Zahnreinigung auch die Pflege der Zunge und Zahnzwischenräume.
- Eigene Mundhygiene-Maßnahmen wie Zähneputzen, Verwendung von Zahnseide, Mundspülungen, Zungenreinigung und gesunde Ernährung werden durch regelmäßige Routineuntersuchungen und Prophylaxetermine beim Zahnarzt/bei der Zahnärztin optimal ergänzt.
Die Risiken schlechter Mundhygiene
Kaum geputzt – schon wieder besiedelt? In unserer Mundhöhle tummeln sich, auch im gesunden Zustand, reichlich Bakterien. Gemeinsam mit Speiseresten und Speichelbestandteilen lagern sie sich auf den Zähnen ab und bilden dort einen Zahnbelag (Plaque).
Wird dieser nicht regelmäßig durch Putzen entfernt, greifen Säuren aus bakteriellen Stoffwechselprozessen den Zahnschmelz so stark an, dass dieser die Zähne nicht mehr ausreichend schützen kann. Die Folge: Karies (Zahnfäule).
Ohne gezielte Gegenmaßnahmen kann sich dieser Zahnbelag zusätzlich zu Zahnstein verhärten und am Zahnfleischrand eine unangenehme Zahnfleischentzündung auslösen: Das Zahnfleisch schwillt an, erscheint gerötet und blutet eventuell.
Breiten sich Zahnbelag und Entzündung Richtung Zahnwurzel aus, kommt es zu einer Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats). Eine solche Parodontitis darf keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden: Unbehandelt kann sie zur Zerstörung des umliegenden Kieferknochens und schließlich zum Zahnverlust führen.
Neben den spürbaren Folgen von Karies und Parodontitis – Schmerzen, Mundgeruch, Zahnfleischbluten – haben diese Erkrankungen des Mundraums teils noch weitere, schleichende und deutlich schwerwiegendere Auswirkungen, denn sie erhöhen u. a. das persönliche Risiko einer Diabetes- oder Herz-Kreislauferkrankung, aber auch einer Lungenentzündung.
Schon gewusst?
Wer raucht, sollte verstärkt auf optimale Mundhygiene achten, da Rauchen die Wundheilung beeinträchtigt, die Schleimhautdurchblutung verschlechtert und das Parodontoserisiko erhöht.
Mundhygiene verbessern: so geht’s
Optimale Mundhygiene ist unerlässlich und muss gar nicht aufwändig sein. Mit den folgenden Grundlagen sind Sie auf der sicheren Seite und machen Ihren Zahnarzt/Ihre Zahnärztin glücklich.
Neben den Zähnen verdienen dabei auch die anderen “Z”s – Zunge, Zahnfleisch, Zahnzwischenräume – unsere Aufmerksamkeit.
Zahnpflege
Ob elektrisch oder mechanisch: Zur Entfernung des Zahnbelags und zur täglichen Zahnreinigung bleibt die Zahnbürste erste Wahl. Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich, morgens und abends, idealerweise eine halbe Stunde nach jeder Mahlzeit, mit einer erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Zahnpasta und achten Sie dabei auf eine Putzdauer von mindestens zwei Minuten.
Die richtige Zahnputztechnik und den für Sie passenden Bürstentyp lassen Sie sich am besten von Ihrer Zahnärztin/Ihrem Zahnarzt zeigen, damit Sie im Rahmen der täglichen Mundhygiene auch schwer erreichbare Stellen gründlich reinigen können.
Aus hygienischen Gründen sollten Zahnbürsten oder Bürstenaufsätze mindestens alle drei Monate ersetzt werden.
Reinigung der Zahnzwischenräume
Selbst die beste Zahnbürste erreicht nicht jede Spalte. Zur gründlichen Beseitigung von Plaque und Speiseresten in Zahnzwischenräumen sind Zahnseide, Zahnhölzer oder Interdentalbürsten gut geeignet. Wenden Sie diese nach dem Zähneputzen an.
Zahnseide zu fummelig? Oder einfach kein Händchen für diese praktischen Helfer? Dann können Sie Ihr Mundhygiene-Regime auch durch eine Munddusche ergänzen.
Oft vergessen: Reinigung der Zunge
Auf unserer Zunge fühlen sich Bakterien besonders wohl: Ihre raue, feuchtwarme Oberfläche wird von ihnen schnell besiedelt. Mit Zungenschabern aus der Drogerie minimieren Sie nicht nur die bakteriellen Beläge, sondern auch eventuellen Mundgeruch.
Für schwer erreichbare Teile der Mundhöhle: Mundspüllösungen
Auch, wenn Mundspülungen die Zahnreinigung nicht ersetzen, können sie die Mundhygiene sinnvoll ergänzen. Je nach Zusammensetzung wirken sie antibakteriell, unterstützen mit Fluoriden die Kariesprophylaxe oder helfen bei der Vorbeugung von Zahnfleischentzündungen.
Bei Schmerzen und Reizungen im Mund- und Rachenraum kann eine medizinische Lösung zum Gurgeln und/oder Spülen mit dem Wirkstoff Benzydaminhydrochlorid wie Tantum Verde Lösung (Pflichttext) den Schmerz lindern und gleichzeitig die Entzündung bekämpfen.
Unser Tipp: Warten Sie nach dem Zähneputzen einige Minuten mit der Anwendung, damit in der Zahnpasta enthaltenen Fluoride zunächst ausreichend einwirken können.
Eine saubere Sache: die professionelle Zahnreinigung (Prophylaxe)
Ein- bis zweimal jährlich dürfen Sie die Tiefenreinigung entsprechenden Fachkräften überlassen. Mit Spezialgeräten in der Praxis entfernen diese sämtliche Beläge sowie Zahnsteinreste, die selbst ausgewiesene Zahnputzprofis in Eigenregie nicht zu fassen bekommen. Eventuell wird im Rahmen der Prophylaxe auch eine schützende Fluoridierung aufgetragen.
Wichtige Routine: der regelmäßige Check in der Praxis
Bei Zähnen gilt: Lieber früher als später zur Kontrolle. Neben den klassischen Routineuntersuchungen sollten Sie umgehend einen Termin vereinbaren, wenn Ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt.
Denn ob Karies, Zahnfleischbluten, Aphthen oder Mundgeruch: Bei vielen Erkrankungen des Mundraums ist die Früherkennung sehr wichtig, um aufwändige Behandlungen oder ernstere gesundheitliche Auswirkungen zu vermeiden.
Zusätzlich erklärt Ihnen Ihr Zahnarzt/Ihre Zahnärztin gerne, welche Mundhygiene z. B. nach einer Zahn-OP sinnvoll ist.
Immer im Blick: Lifestylefaktoren
Im Mundraum gilt: Süßes gibt Saures. Wer regelmäßig zuckerhaltige Lebensmittel genießt, liefert den Kariesbakterien reichlich Futter. Diese verwandeln Limonade, Fruchtsaft, Schokolade und Co. in zahnschmelzschädigende Säuren. Achten Sie bitte auch auf versteckte Zuckerzusätze in Fertigprodukten wie Energieriegeln, Suppen, Saucen oder Backwaren und genießen Sie süße Sünden idealerweise an einem Stück und nicht über den Tag verteilt.
Zusätzlich ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (z. B. Mineralwasser, ungesüßte Kräutertees) von Vorteil, um die Mundschleimhaut feucht und gesund zu halten.
Ebenfalls gut zu wissen: Rauchen, Alkoholkonsum und Diabetes erhöhen das Parodontoserisiko.
Mit unseren Tipps zur richtigen Mundhygiene steht einem gesunden Lächeln nichts mehr im Weg.
Einen ausführlichen Überblick über viele informative Themen rund um den Mund- und Rachenraum – von Gurgeltipps bis zur Mundschleimhautentzündung – finden Sie in unserem umfangreichen Ratgeber zur Mund- und Rachengesundheit.
Häufig gestellte Fragen
-
Für beste Mundgesundheit und zur optimalen Mundhygiene sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
- 2 Minuten gründliches Zähneputzen nach jeder Mahlzeit
- Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten
- Entfernung des Zungenbelags mit einem Zungenschaber
- Verwendung kosmetischer Mundspüllösungen
- Routineuntersuchung beim Zahnarzt/bei der Zahnärztin plus professionelle Zahnreinigung (Prophylaxe)
- Weitgehender Verzicht auf Zucker, Rauchen und Alkohol
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (z. B. Wasser oder ungesüßte Tees)
- Bei Reizungen oder Schmerzen im Mundraum ergänzende Anwendung einer medizinischen Mundspülung oder Lösung zum Gurgeln wie z. B. Tantum Verde Lösung (Pflichttext)
-
Bei schlechter Mundhygiene passiert Folgendes:
- Zunächst lagert sich am Zahnschmelz ein Zahnbelag ab, der zu Karies (Zahnfäule) und hartem Zahnstein führen kann.
- Am Zahnfleischansatz kann der Zahnstein eine Zahnfleischentzündung und an der Zahnwurzel Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats) auslösen. Zahnverlust ist später möglich.
- Spürbare Folgen schlechter Mundhygiene sind Mundgeruch, Schmerzen und Zahnfleischbluten.
- Gleichzeitig erhöhen Entzündungen im Mundraum das Risiko für Diabetes oder eine Herz-Kreislauferkrankung.
-
Unbehandelt können Zahnbeläge und Folgeerscheinungen wie Zahnstein zu Karies oder Zahnfleischentzündungen führen.
Empfohlen wird deshalb regelmäßiges Zähneputzen (idealerweise nach jeder Mahlzeit, mindestens zweimal täglich: morgens und abends) gefolgt von Zahnseide oder Interdentalbürsten, um auch die Zahnzwischenräume gründlich zu reinigen, sowie der Anwendung eines Zungenschabers, um den bakteriell bedingten Belag zu entfernen.
Zusätzlich wird halbjährlich eine zahnärztliche Kontrolle sowie eine professionelle Zahnreinigung (Prophylaxe) empfohlen.