Eine blonde Frau mit langem Haar fasst sich an ihren Hals

12 Mai 2022

Schluckbeschwerden: Was hilft gegen Schmerzen beim Schlucken?

Schluckbeschwerden (Dysphagien) treten häufig erkältungsbedingt auf, doch nicht immer steckt ein klassischer Infekt dahinter. Was den Schluckvorgang stört und wie Sie die Schmerzen beim Schlucken mit Haus- oder Arzneimitteln wirksam lindern können, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Übersicht: Schluckbeschwerden

  • Der Schluckvorgang besteht aus vier abgestimmten Phasen, die leicht aus dem Takt geraten können
  • Akute Schluckbeschwerden sind häufig entzündungsbedingt, z. B. im Rahmen einer Erkältung mit Halsschmerzen 
  • Bei erkältungsbedingten Schluckbeschwerden sollten die Hals- und Rachenschleimhäute durch Flüssigkeitszufuhr, Gurgeln oder Inhalationen möglichst feucht gehalten werden 
  • Arzneimittel mit einem schmerz- und entzündungshemmenden Wirkstoff können zur Linderung beitragen, zum Beispiel Sprays wie Tantum Verde Spray (Pflichttext) oder Halstabletten wie Tantum Verde Lutschtabletten (Pflichttext
  • Bei länger andauernden Schluckbeschwerden ist eine medizinische Abklärung nötig

Die wichtigsten Symptome und Anzeichen von Schluckbeschwerden

Schluckbeschwerden haben ein relativ breites Spektrum an Symptomen und müssen nicht immer mit Schmerzen einhergehen.

Klassische Symptome von Schluckbeschwerden sind: 

  • Schmerzen beim Schlucken, z. B. beim Essen und Trinken
  • Halsschmerzen oder Halskratzen 
  • Heiserkeit und trockener Hals
  • Kloß im Hals bzw. Fremdkörpergefühl
  • Schwellungen, Rötungen oder Entzündungssymptome im Rachenbereich

Sofern die Symptome länger als eine Woche anhalten, sollten Sie bitte einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Eine Frau mit dunklem Haar hält in der linken Hand einen Teller mit Kuchen und mit der linken Hand fasst sie sich an in ihren Hals

Was hilft gegen Schluckbeschwerden?

Bei leichten bis starken Schluckbeschwerden, die im Rahmen einer Erkältung bzw. gemeinsam mit Halsschmerzen auftreten, können Sie diese mit unterschiedlichen Methoden behandeln.   

Neben bewährten Hausmitteln und gezielt eingesetzten Arzneimittelprodukten sollten Sie auch vorbeugende Maßnahmen in Betracht ziehen, die den Hals schonen und das Immunsystem stärken.

Hausmittel gegen Schluckbeschwerden

Die folgenden Hausmittel werden bei akuten Schluckbeschwerden gerne angewendet: 

  • Viel Feuchtigkeit tut den Schleimhäuten gut. Am besten über den Tag verteilt gut 2 Liter Flüssigkeit trinken. Warme Kräutertees werden als wohltuend empfunden.
  • Regelmäßiges Gurgeln mit Salzwasser wird ebenfalls zur Befeuchtung und Beruhigung der Schleimhäute empfohlen. Wer mag, verwendet statt der Salzlösung einen abgekühlten Tee aus Salbei oder Kamille.  
  • Eine Inhalation (am besten mit einem Inhalationsgerät aus dem Fachhandel) löst den Schleim, erleichtert das Abhusten, befeuchtet den Rachen und vereinfacht so den Schluckvorgang.
  • Wärme um den Hals trägt nicht nur zur Schleimlösung bei, sondern verbessert auch die lokale Durchblutung. Falls ein einfacher Schal nicht ausreicht, kann auch ein wärmender Wickel eingesetzt werden. 
  • Warme Kartoffelwickel aus einer Handvoll weichgekochter, zerdrückter Kartoffeln in Stofftüchern speichern die Wärme sehr gut und aktivieren die Durchblutung im Halsbereich, was oft als wohltuend empfunden wird.
  • Radikale Ruhe unterstützt die Regeneration, vor allem im Rahmen eines Infekts. Die Schluckbeschwerden sind ein klares Zeichen, dass Ihr Körper jetzt eine echte Auszeit gebrauchen kann.
  • Kräuterbonbons, zum Beispiel mit Salbei, in Maßen genossen, können Schluckbeschwerden kurzfristig reduzieren.

Ein Mann liegt im Bett und hält sich die Hand vor Schmerzen an den Hals. Eine Frau sitzt an der Bettkante und reicht ihm Wasser.

Medikamente, die bei Halsschmerzen und Schluckbeschwerden schnell wirken

Wenn eine Halsentzündung hinter den Schluckbeschwerden steckt, können Sie Schmerzen und Entzündung mit entsprechenden Arzneimittelprodukten sinnvoll gleichzeitig behandeln. 

Rezepturen mit einem schmerz- und entzündungslindernden Wirkstoff wie Benzydamin mildern die Schluckbeschwerden und bekämpfen gleichzeitig die dahinter steckende Entzündung, z. B. als praktisches Tantum Verde 1,5 mg/ml Spray (Pflichttext) für unterwegs oder als Tantum Verde 1,5 mg/ml Lösung (Pflichttext) zum Gurgeln, die den gesamten Mund- und Rachenraum erreicht. 

Die gängigsten Ursachen von Schluckbeschwerden

Hinter Schluckbeschwerden können verschiedene Ursachen stecken – von der klassischen Erkältung bis hin zu Mundtrockenheit, Allergien oder anderen Erkrankungen. Wir stellen Ihnen die wichtigsten vor.

Schluckbeschwerden bei Erkältung

Wenn es beim Schlucken schmerzt, zählt vor allem ein Auslöser zu den Hauptverdächtigen: eine Erkältung bzw. ein grippaler Infekt. Gerade, wenn Schluckbeschwerden im Tandem mit weiteren Erkältungssymptomen ↗ auftreten, ist ein grippaler Infekt als Ursache wahrscheinlich. 

Sobald sich die Mund- oder Rachenschleimhäute entzünden, macht sich dies schmerzlich beim Schlucken bemerkbar – teilweise auch nur einseitig. Schluckbeschwerden bei einer Erkältung treten häufig kombiniert auf mit: 

  • Halsschmerzen
  • Fieber
  • Husten 
  • Gliederschmerzen

Weitere Ursachen für Schluckbeschwerden

Abgesehen von einer Erkältung gibt es noch weitere Auslöser, die Schluckbeschwerden hervorrufen können. Dazu zählen die folgenden Ursachen:  

  • Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis), des Rachens (Pharyngitis), des Kehlkopfes (Laryngitis) oder der Mandeln (Tonsillitis)
  • Vergrößerung der Schilddrüse
  • Allergische Reaktionen
  • Mundtrockenheit
  • Fremdkörper im Rachen
  • Reflux (chronisches Sodbrennen) 
  • Verspannungen und psychische Auslöser
  • Schlecht angepasste Zahnprothesen
  • Schlaganfall oder neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Demenz oder Morbus Parkinson

Infektionskrankheiten wie Scharlach, Diphtherie oder Pfeiffersches Drüsenfieber.

Schluckbeschwerden: Wann zum Arzt oder zur Ärztin?

Die meisten Schluckbeschwerden bessern sich glücklicherweise nach 3 - 4 Tagen von selbst, sobald die auslösende Entzündung oder Reizung wieder abgeklungen ist.

Eine ärztliche Abklärung ist u. a. sinnvoll bei: 

  • Hohem Fieber
  • Stark geschwollenen Lymphknoten
  • Verschlechterung der Symptome
  • Chronischen Schluckbeschwerden oder einer Schluckstörung
  • Schluckbeschwerden im Rahmen anderer, bekannter Erkrankungen

Ein Mann ist bei einer aerztlichen Untersuchung

Schluckbeschwerden: Wann zum Arzt oder zur Ärztin?

Die meisten Schluckbeschwerden bessern sich glücklicherweise nach 3 - 4 Tagen von selbst, sobald die auslösende Entzündung oder Reizung wieder abgeklungen ist. 

Ein Mann sitzt in einem Arztzimmer. Sein Hals wird von einer Aerztin abgetastet.

Eine ärztliche Abklärung ist u. a. sinnvoll bei: 

  • Hohem Fieber
  • Stark geschwollenen Lymphknoten
  • Verschlechterung der Symptome
  • Chronischen Schluckbeschwerden oder einer Schluckstörung
  • Schluckbeschwerden im Rahmen anderer, bekannter Erkrankungen

Überraschend komplex: der Schluckvorgang

Oft passiert es unwillkürlich, auch außerhalb der Mahlzeiten: Jeder von uns schluckt etwa 1.000-mal täglich, ohne groß darüber nachzudenken. Denn der Schluckvorgang befördert nicht nur Essen und Getränke Richtung Magen, sondern schützt auch unsere Atemwege vor Fremdkörpern und hält zusätzlich Mund und Rachen feucht. 

Dabei unterscheiden wir beim Schluckvorgang zwischen vier verschiedenen Phasen:

  • In der Vorbereitungsphase wird die Nahrung fein zerkaut, eingespeichelt und in passende Schluckgröße gebracht.
  • Im Rahmen der Transportphase schiebt die Zunge den vorbereiteten Brei Richtung Rachen, bis der Schluckreflex anspringt.
  • Während der pharyngealen Phase wandert der Brei in die Speiseröhre. Gleichzeitig schließt sich der Kehldeckel, um die Luftröhre vor zufälligem Eindringen der Nahrung zu schützen. Interessant: In diesem kurzen Moment ist auch die Atmung gestoppt. 
  • In der abschließenden, ösophagealen Phase wird der Nahrungsbrei schließlich durch Kontraktionen der Speiseröhre in den Magen befördert. 

Für einen korrekten Ablauf dieses komplexen Schluckvorgangs müssen mehr als 20 Muskeln perfekt zusammenspielen. Kein Wunder, dass es dabei auch zu Störungen kommen kann. 

Schluckstörung

Im Gegensatz zu gelegentlichen Schluckbeschwerden, die oft harmlos und vorübergehend sind, handelt es sich bei einer Schluckstörung um eine anhaltende Funktionsstörung des Schluckvorgangs. Diese Störung hat häufig tiefere, möglicherweise chronische Ursachen, die medizinisch abgeklärt werden sollten. Eine chronische Schluckstörung tritt eher im Alter auf und kann auf muskuläre oder neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder einen Schlaganfall zurückzuführen sein. 

Häufige Symptome sind die folgenden: 

  • mehrere Schluckversuche nötig
  • Verschlucken beim Essen
  • Husten- und Räusperdrang
  • Nahrung kommt wieder hoch

Die genaue Diagnose einer Schluckstörung stellt der Arzt oder die Ärztin und klärt mögliche Erkrankungsursachen ab. Zögern Sie also nicht, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Häufig gestellte Fragen

Bei länger andauernden Schluckbeschwerden (> 1 Woche) ist Ihre hausärztliche Praxis die richtige Anlaufstelle, um die Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und eine eventuelle Überweisung an einen ärztlichen Fachbereich (HNO, Endokrinologie, Neurologie etc.) abzuklären.

Die meisten Schluckbeschwerden sind erkältungsbedingt und vorübergehend – sie klingen häufig nach 3 - 4 Tagen von selbst wieder ab.

Wenn die Schluckbeschwerden nach einer Woche nicht wieder verschwunden sind, sich verstärken, mit hohem Fieber oder stark geschwollenen Lymphknoten einhergehen, sollten Sie unbedingt einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen.

Schluckbeschwerden gelten eher als unangenehm als gefährlich. Auslöser ist meist eine Reizung oder Entzündung der Mund- oder Rachenschleimhaut, z. B. im Rahmen eines grippalen Infekts.

Wenn sie sehr plötzlich und heftig auftreten – u. a. bei einer allergischen Reaktion – kann es allerdings zu einer heftigen Schwellung im Rachenbereich kommen.

Holen Sie sich ärztliche Hilfe, falls die Beschwerden länger als eine Woche andauern, sich deutlich verstärken, oder zusammen mit hohem Fieber oder geschwollenen Lymphknoten auftreten.

Im Normalfall werden Schluckbeschwerden durch eine Erkältung ausgelöst und dauern nur wenige Tage an. Gemeinsam mit den begleitenden Halsschmerzen klingen sie meist relativ schnell wieder ab. 

Falls Ihre Schluckbeschwerden länger als eine Woche dauern, lassen Sie die Ursachen bitte ärztlich abklären.

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    Kategorie: Halsschmerzen