29 September 2022
Mittel gegen Halsschmerzen im Vergleich
Spray, Tabletten, Gurgellösung oder Hausmittel? Wenn sich das erste Halskratzen meldet, ist schnelle, effektive Linderung gefragt. Doch welche Mittel aus Küchenschrank & Apotheke helfen zuverlässig gegen Halsschmerzen, Heiserkeit, Schluckbeschwerden und Co.?
Je nach Alter, Ursache und Situation kann die Antwort ganz unterschiedlich ausfallen. Wir haben die wichtigsten Fakten für Sie zusammengefasst.
Arzneimittel gegen Halsschmerzen: der Schnellcheck
- Rezeptfreie Arzneimittel gegen Halsschmerzen können Schmerzen und Reizungen im Mund- und Rachenraum lindern und die Beschwerden gezielt bekämpfen.
- Halssprays wirken besonders tief im Rachen und behandeln Entzündungsherde durch gezielte Anwendung; Tabletten sind praktisch für unterwegs und fördern zusätzlich die Schleimhautbefeuchtung; Lösungen zum Gurgeln und/oder Spülen erreichen automatisch die gesamte Mundhöhle.
- Bei Kindern sind Altersgrenzen und Dosierungen zu beachten
- Stillende und Schwangere müssen die meisten Arzneimittel mit Wirkstoffen meiden und sollten vor der Verwendung Rücksprache mit ihrem Arzt/ihrer Ärztin halten.
Wo sitzt der Schmerz? Sinnvolle Mittel gegen Halsschmerzen im Hals-, Rachen- oder Mundbereich
Wenn die empfindliche Schleimhaut entzündet oder gereizt ist, können Arzneimittel mit einem entzündungshemmenden und leicht betäubenden Wirkstoff wie Benzydaminhydrochlorid die Halsschmerzen an Ort und Stelle lindern. Ob man lieber lutscht, gurgelt oder sprüht, ist dabei zwar ein bisschen „Geschmackssache“, doch die unterschiedlichen Darreichungsformen haben auch klare, situationsbezogene Vorteile.
Wirkstoff im Fokus: Benzydaminhydrochlorid
Benzydaminhydrochlorid (kurz: Benzydamin) lindert Symptome von Halsschmerzen effektiv durch einen dualen pharmakologischen Mechanismus:
- Entzündungshemmend: Benzydaminhydrochlorid hemmt die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe.
- Leicht betäubende Wirkung: Benzydaminhydrochlorid schwächt die Erregbarkeit von Schmerzrezeptoren und die Reizweiterleitung von Nervenzellen ab.
Bei Reizungen und Entzündungen in Hals und Rachen: Tabletten oder Sprays
Wenn es im Hals heftig schmerzt – z. B. aufgrund von Halskratzen, Rachenentzündung, Heiserkeit oder allergischen Reizungen, können entsprechend formulierte rezeptfreie Arzneimittel den Schmerzherd besonders gut und gezielt erreichen.
Lutschtabletten und Halspastillen für längere Linderung unterwegs
Einfach praktisch: Zahnfreundliche, zuckerfreie Lutschtabletten mit einem schmerzstillenden, entzündungshemmenden Wirkstoff wie Tantum Verde Lutschtabletten (Pflichttext) sind nicht nur sofort zur Hand, wenn man sie braucht, sondern lindern den Schmerz auch zügig und bekämpfen zusätzlich Entzündungen im oberen Rachenraum.
Gleichzeitig regt langsames Lutschen den Speichelfluss an und trägt so zur Befeuchtung der Schleimhäute bei.
Mögliche Anwendungsgebiete von Lutschtabletten im Allgemeinen sind u. a.:
- Leichtes Kratzen und Brennen im Hals
- Rachen- oder Halsentzündung (Pharyngitis), ausgelöst durch eine Erkältung, Grippe (Influenza) oder COVID-19-Infektion/Corona
- Schluckbeschwerden
- „Kloß im Hals“-Gefühl
- Heiserkeit und Stimmbeschwerden, auch durch Überanstrengung
- Trockenheitsgefühl oder ausgetrocknete Schleimhäute
- Räusperdrang
- Sichtbar gereizte Rachenschleimhaut
- (Reiz-)Husten
Tantum Verde Lutschtabletten (Pflichttext) eignen sich für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren. Bei den Produkten anderer Hersteller beachten Sie bitte die Packungsbeilage.
Zielgenaue Halssprays für tiefere Rachenregionen
Wenn die Halsschmerzen im tiefen Rachenraum sitzen oder, wie bei einer Seitenstrangangina, einseitig auftreten, können Sie die betroffene Region mit einem Produkt zum Sprühen wie Tantum Verde Spray (Pflichttext) sehr gut erreichen. Das schmerzende, gereizte und eventuell entzündete Gewebe lässt sich dank einfacher Handhabung so besonders schnell und zielgenau behandeln.
Mögliche Anwendungsgebiete zur Schmerzlinderung sind u. a.:
- Leichtes Kratzen und Brennen im Hals
- Einseitige Halsschmerzen, Seitenstrangangina
- Brennen und Stechen im Rachen/Kehlkopfbereich, Kehlkopfentzündung (Laryngitis)
- Rachen- oder Halsentzündung (Pharyngitis), ausgelöst durch eine Erkältung, Grippe (Influenza) oder COVID-19-Infektion/Corona
- Mandelentzündung (Tonsillitis)
- Schluckbeschwerden
- „Kloß im Hals“-Gefühl
- Heiserkeit und Stimmbeschwerden, auch durch Überanstrengung
- Sichtbar gereizte Rachenschleimhaut
Tantum Verde Spray (Pflichttext) eignet sich für die ganze Familie bzw. für Erwachsene und Kinder ab 2 Jahren. Bei den Produkten anderer Hersteller beachten Sie bitte die Packungsbeilage.
Bei Entzündungen im Mundraum: Lösungen zum Gurgeln und/oder Spülen
Schmerzhafte wunde Stellen (Aphthen)? Zahnfleischentzündungen? Oder unangenehme Reizungen in der Mundhöhle? Lösungen zum Gurgeln und/oder Spülen erleichtern den Einsatz im Mund- und Rachenraum. Sie erreichen automatisch alle „Ecken“ der Mundhöhle und benetzen die entzündete oder gereizte Schleimhaut besonders effektiv. Einige Menschen bevorzugen sie auch als Mittel gegen allgemeine Halsschmerzen.
Mögliche Anwendungsgebiete sind u. a.:
- Reizungen in der Mundhöhle durch heiße Speisen, Getränke oder harte Nahrungsbestandteile
- Unangenehme Zahnfleischentzündungen (Gingivitis oder Parodontitis)
- Schleimhautentzündungen mit schmerzhaften Bläschen (Stomatitis aphthosa)
- Orale Mukositis (Entzündungen im Mund)
- Leichtes Kratzen und Brennen im Hals
Lösungen wie Tantum Verde Lösung (Pflichttext) sind für die „Großen“ gedacht. Sie sollten von Kindern erst verwendet werden, wenn diese sicher selbstständig gurgeln können, und werden deshalb im Normalfall für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren empfohlen.
Hausmittel gegen Halsschmerzen für sanfte Linderung
Viel Trinken und Bettruhe, häufige Inhalationen, Stimme schonen – all das kann die Heilung zusätzlich fördern. Die folgenden Hausmittel werden bei Halsbeschwerden besonders häufig empfohlen.
- Reichlich Flüssigkeitszufuhr: z. B. ein entzündungshemmender Kamillentee oder eine heiße Zitrone
- Mehr Luftfeuchtigkeit: durch wassergefüllte Schalen auf der Heizung
- Wohltuende Halswickel: warm als Kartoffelwickel oder kühlend mit etwas Quark bestrichen
- Inhalieren und Gurgeln: mit einer Kochsalzlösung, einem Salbeiaufguss oder etwas Apfelessig in Leitungswasser
- Wirkstofffreie Kräuterpastillen: Zuckerfreie Halsbonbons fördern die Benetzung der Schleimhäute und können den Hals zusätzlich beruhigen.
Eine ausführliche Übersicht möglicher Hausmittel und Heilansätze finden Sie in unserem Übersichtsartikel zum Thema: Was hilft bei Halsschmerzen.
Welche Arznei in welchem Alter?
Sicher ist sicher: Ob Hausmittel oder Arzneimittel aus der Apotheke – für unterschiedliche Mittel gegen Halsschmerzen gelten aus gutem Grund klare Altersgrenzen.
Prinzipiell sollten Kinder Halspastillen erst verwenden, wenn sie diese sicher lutschen können , während Lösungen zum Spülen oder Gurgeln meist erst ab 12 Jahren empfohlen werden, um in beiden Situationen ein Verschlucken zu vermeiden.
Achten Sie bitte zusätzlich auf eine altersgerechte Dosierung (siehe Beipackzettel) und vermeiden Sie bei Säuglingen und Kindern unter einem Jahr die Gabe von Haus- oder Arzneimitteln mit Honig oder Ahornsirup sowie die Anwendung von ätherischen Ölen.
Auch Inhalieren sollten Ihre Zöglinge erst, wenn sie sich dabei garantiert nicht aus Versehen verbrühen könnten.
Sonderfall: Mittel gegen Halsschmerzen während der Schwangerschaft und Stillzeit
In der Schwangerschaft und Stillzeit sind sehr viele Arzneimittel, Medizinprodukte und Heilkräuter tabu – unabhängig von der Darreichungsform. Schließlich können die enthaltenen Wirkstoffe über die Blutbahn oder Muttermilch auf das Ungeborene oder den Säugling übergehen.
Viele Lutschtabletten und Halspastillen enthalten z. B. betäubende oder antiseptische Wirkstoffe, die während der Schwangerschaft oder Stillzeit nicht empfehlenswert sind oder für die bisher nur unzureichende Forschungsergebnisse für Schwangere oder Stillende vorliegen.
Was hier genau zu beachten ist – und welche Mittel während dieser Zeit als sicher gelten – erfahren Sie in unseren Schwerpunktartikeln zu Halsschmerzen während der Schwangerschaft und Stillzeit.
Empfehlenswert ist ansonsten auch ein Blick in die praktische App Embryotox der Charité-Universitätsmedizin Berlin, die Informationen zur Verträglichkeit von mehr als 400 Wirkstoffen bereitstellt.
Wenn das beste Mittel nicht reicht: Gründe für einen Arztbesuch
Wenn sich Ihre Hals- und Rachenbeschwerden nach 3 Tagen nicht merklich bessern, lohnt sich die Rücksprache mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin.
Denn auch, wenn die meisten Halsschmerzen mit etwas Schonung von selbst wieder abklingen, könnte eine fachärztliche Abklärung oder Behandlung in bestimmten Fällen nötig sein.
Bakteriell bedingte Halsbeschwerden wie eine Mandelentzündung erfordern z. B. eventuell die Gabe von Antibiotika.