Halsschmerzen – Ursachen und Verlauf

Halsweh kennt wohl jeder – lästig, aber in den meisten Fällen harmlos. Denn Halsschmerzen kündigen oft als erstes Symptom einen grippalen Infekt an und klingen nach 3 bis 5 Tagen wieder ab.

Frau hält sich die Hand mit schmerzverzerrtem Gesicht den Hals. Der Schmerzpunkt ist im Bild symbolisch rot dargestellt.

Halsschmerzen – das Wichtigste auf einen Blick

  • Halsschmerzen können sowohl viral als auch bakteriell bedingt sein. Manchmal kommt es nach einem viralen Infekt zu einer bakteriellen Sekundärinfektion.
  • Halsschmerzen können u. a. auch durch Reflux, Allergien, Autoimmunerkrankungen und Überbeanspruchung der Stimmbänder ausgelöst werden.
  • Halsschmerzen können weitere Begleitsymptome wie Heiserkeit, Stimmverlust und Schluckbeschwerden mit sich bringen. 
  • Virusbedingte Halsschmerzen lassen sich oft mit Hausmitteln und rezeptfreien Medikamenten lindern, zum Beispiel mit Tantum Verde Spray (Pflichttext)
  • Sind Bakterien im Spiel, muss möglicherweise ein Antibiotikum eingenommen werden.
  • Halsschmerzen, die nicht mit einer Erkältung einhergehen und länger als 7 Tage anhalten, sollten ärztlich abgeklärt werden.

Was sind Halsschmerzen?

Halsschmerzen sind Schmerzen oder Irritationen im Halsbereich, die oft durch Entzündungen der Rachenschleimhaut verursacht werden.

Breiten sich Viren oder Bakterien im Rachenraum aus, kann sich die Schleimhaut dort entzünden – Halsschmerzen sind in der Regel die Folge. Erst kratzt es leicht im Hals, dann kommen oft noch Schmerzen beim Schlucken, Heiserkeit und ein Gefühl der Trockenheit hinzu.

Eine Frau sitzt hustend im Bett

Akute, chronische und wiederkehrende Halsschmerzen

Je nachdem, wie die Beschwerden verlaufen, wird zwischen akuten, wiederkehrenden und chronischen Halsschmerzen unterschieden. Die folgende Tabelle soll Ihnen einen kleinen Überblick bieten:

Art der Halsschmerzen

Dauer/Häufigkeit 

Akut

Dauern insgesamt drei bis fünf Tage

Chronisch

Halten länger als zwei Wochen an

Wiederkehrend (rezidivierend)

Treten mindestens viermal pro Jahr auf

Symptome

Vom leichten Halskratzen bis hin zu erheblichen Schluckbeschwerden – im Verlauf der Erkrankung können sowohl die Symptome für Halsschmerzen als auch die oft gemeinsam auftretenden Begleitsymptome stark variieren.

Einseitige Halsschmerzen
Bei Halsbeschwerden ist nicht immer der ganze Hals oder Rachenraum betroffen. Manche Halsschmerzen treten nur punktuell links bzw. rechts auf. Die Ursachen für einseitige Halsschmerzen sollten ärztlich abgeklärt werden.

Geschwollene Lymphknoten
Wenn Lymphknoten merklich geschwollen sind – etwa 2 Zentimeter und ertastbar – bezeichnet man dies als Lymphadenopathie. Zu den häufigen Ursachen geschwollener Lymphknoten zählen virale und bakterielle Infekte.

Halskratzen
Die häufigste Ursache für Halskratzen sind grippale Infekte, sie können aber auch aufgrund von nicht infektiösen Erkrankungen und Schleimhautreizungen durch Fremdstoffe auftreten. Wichtig ist es, die Schleimhäute z. B. durch Trinken zu befeuchten.

Heiserkeit
Bei Heiserkeit können der Kehlkopf und/oder die Stimmlippen aufgrund einer Reizung oder Entzündung nicht mehr richtig arbeiten. Dies kann verschiedene Ursachen haben – von einer Erkältung bis zu einer Stimmfehlbelastung.

Mundgeruch
Hinter Mundgeruch (Foetor ex ore) können verschiedene Ursachen stecken – von Entzündungen im Mund-, Rachen- und Nasenbereich über Atemwegserkrankungen bis zu Mundtrockenheit, falscher Ernährung oder Erkrankungen des Magens.

Trockener Hals
Oft ist ein trockener Hals ein Begleitsymptom einer Erkältung oder ein Zeichen von Dehydrierung – achten Sie daher auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und erhöhen Sie bei Bedarf die Luftfeuchtigkeit.

Schluckbeschwerden
Eine akute Störung des Schluckvorgangs (Dysphagie) tritt häufig entzündungsbedingt im Rahmen einer Erkältung mit Halsschmerzen auf. Hausmittel oder schmerzlindernde Arzneimittel mildern die Schluckbeschwerden.

Halsschmerzen: Bakteriell oder Viral?

Halsweh wird durch Viren oder Bakterien ausgelöst, auch wenn sich der Mythos von den Halsschmerzen durch Kälte im Volksmund hält. Dennoch bereiten auch Halsschmerzen im Sommer einigen Menschen Beschwerden.

  • Viral bedingte Halsschmerzen werden in der Regel symptomatisch behandelt, d. h. die Beschwerden können durch Medikamente und Hausmittel gelindert werden, die Ursache der Infektion wird dabei nicht therapiert. Halsweh im Rahmen eines grippalen Infekts verschwindet in den meisten Fällen innerhalb weniger Tage von allein. Übrigens: Bei einem rein virusbedingten Infekt helfen Antibiotika nicht.
  • Sind Bakterien für starke Halsschmerzen verantwortlich, z. B. bei einer Superinfektion, muss u. U. ein Antibiotikum eingesetzt werden.
  • Liegen andere Auslöser, wie z. B. Allergien, Autoimmunerkrankungen, Reflux oder andere Krankheiten bzw. Störungen vor, müssen diese ärztlich abgeklärt und entsprechend therapiert werden.

Eine rothaarige Frau steht in einem Park und schnäuzt sich die Nase

Ursachen: Warum Halsschmerzen?

Hinter Halskratzen können die verschiedensten Ursachen stehen, von eher harmlos bis ernstzunehmend. Einige der häufigsten haben wir Ihnen im Folgenden aufgeführt: 

Allergie
Niesen, tränende Augen, Atemprobleme? Halsschmerzen durch Allergien wie Heuschnupfen sind weit verbreitet – aber auch Milben, Tierhaare oder bestimmte Nahrungsmittel können der Auslöser sein. Ein Allergietest beim HNO-Arzt/der HNO-Ärztin bringt Klarheit.

Kehlkopfentzündung
Bei einer Kehlkopfentzündung (Laryngitis) sind die Kehlkopfschleimhäute und Stimmbänder entzündet, was für Halskratzen und Schluckbeschwerden sorgen kann. Virale oder bakterielle Infektionen, Reflux oder Stimmüberlastung können die Ursache sein.

Klimaanlage 
Halsschmerzen durch Zugluft und Klimaanlage allein gibt es nicht – es muss ein weiterer Auslöser wie Viren, Bakterien oder Allergene dahinterstecken. Das starke Temperaturgefälle bei ansonsten sommerlicher Hitze kann den Körper jedoch anfälliger für Infekte machen.

Rachenentzündung 
Unter einer Rachenentzündung (Pharyngitis) versteht man das, was wir allgemein als Halsschmerzen bezeichnen. Die entzündete Rachenschleimhaut schmerzt und verursacht beispielsweise Schluckbeschwerden und Heiserkeit. Eine Ansteckung ist möglich.

Mandelentzündung
Starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und gerötete, geschwollene Mandeln – dies deutet möglicherweise auf eine akute Mandelentzündung (Tonsillitis) hin. Sie kann viral oder bakteriell sein und ist ansteckend. 

Seitenstrangangina
Eine Seitenstrangangina (Angina lateralis) kündigt sich durch Halskratzen, Schluckbeschwerden und eine seitliche Rötung des Rachens an. Diese Sonderform der Rachenentzündung befällt die seitlichen Lymphbahnen und tritt oft einseitig auf.

Dauer und Verlauf

Viele kennen es sicherlich: Erst kratzt es im Hals, dann treten Halsschmerzen und unangenehme Schluckbeschwerden auf. Bei einem normalen Erkältungsverlauf ↗ sollten sich die Beschwerden allerdings nach drei bis fünf Tagen wieder von selbst gelegt haben.

Von chronischen Halsschmerzen spricht man, wenn sie über zwei Wochen lang anhalten oder wiederkehrend auftreten.

Wann zum Arzt?

In den allermeisten Fällen erfordert Halsweh keine ärztliche Behandlung. Ein Besuch bei der hausärztlichen oder HNO-(Hals-Nasen-Ohren-)Praxis ist allerdings angebracht, wenn die Beschwerden länger als 7 Tage anhalten bzw. sich verschlimmern oder mehrfach wiederkehren. Auch bei den folgenden, weiteren Symptomen sollten Sie zum Arzt/zur Ärztin:

  • hohes Fieber 
  • erhebliche Schluckbeschwerden
  • Atemnot
  • stark geschwollene Lymphknoten am Hals
  • stark angeschwollene Mandeln
  • Stippchen auf den Mandeln
  • verfärbte Zunge 
  • Hautausschlag 
  • Bauchschmerzen/Übelkeit

Was hilft gegen Halsschmerzen?

Wenn Sie Halsschmerzen plagen, gibt es eine Menge, was Sie tun können, um eine schnelle Heilung wirkungsvoll zu unterstützen.² Im Folgenden haben wir Ihnen einige Hausmittel und weitere Tipps aufgelistet:

  • Ausruhen und körperliche Anstrengungen vermeiden
  • Zwei Liter Tee oder Wasser pro Tag trinken
  • Warme Halswickel mit Zwiebeln oder Kartoffeln herstellen
  • Zur Schleimlösung Dampf inhalieren, zum Beispiel mit Meersalz oder Salbeiöl 
  • Gurgellösungen oder Lutschtabletten nutzen
  • Zum Beispiel Tantum Verde Spray (Pflichttext

Bei länger andauernden und stärkeren Beschwerden kann es nötig werden, auf schmerzstillende Mittel wie Ibuprofen oder Paracetamol zurückzugreifen. In Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin kann auch die Einnahme von Antibiotika verordnet werden.

Halsschmerzen vorbeugen

Halsweh ist sehr unangenehm. Zum Glück können Sie mit einigen einfachen Tipps und Verhaltensweisen eine Menge tun, um Halsschmerzen effektiv vorzubeugen – von der Einhaltung von Hygieneregeln bis zur Stärkung des Immunsystems ↗. Einige konkrete Tipps sind beispielsweise: 

  • Zugluft vermeiden 
  • Ausreichende Luftfeuchtigkeit sicherstellen
  • Klimaanlage nicht zu kalt einstellen
  • Nach Möglichkeit Stimme schonen
  • Reizstoffe wie Tabakrauch meiden 

Damit schaffen Sie beste Voraussetzungen, damit starke Halsschmerzen gar nicht erst entstehen. 

Schnelle Hilfe bei Halsschmerzen

Häufig gestellte Fragen

In über der Hälfte¹ der Fälle entstehen akute Halsschmerzen durch Erkältungsviren, aber auch Bakterien, Zigarettenrauch, Allergien oder lautes Schreien können die Entstehung begünstigen.

Erkältungsbedingte Halsschmerzen klingen in den meisten Fällen nach 3 bis 5 Tagen wieder ab. Länger andauernde und wiederkehrende Halsschmerzen haben wahrscheinlich andere Ursachen (z. B. eine bakterielle Infektion, Reflux oder eine Allergie), die ärztlich abgeklärt werden sollten.

Folgende Begleitsymptome treten häufig zusammen mit Halsschmerzen auf: 

  • Halskratzen
  • Brennen und Stechen im Rachen-/Kehlkopfbereich
  • Heiserkeit
  • Stimmverlust (Aphonie)
  • Raues, trockenes Gefühl im Mund und Hals
  • Häufiges Räuspern
  • Schluckbeschwerden bzw. Störung des Schluckvorgangs (Dysphagie)
  • Gerötete und geschwollene Rachenschleimhaut
  • Verstärkte Schleimbildung
  • Mundgeruch
  • (Reiz)Husten

Die folgenden medizinischen Fachleute können Ihnen helfen:

  • Infekt: Allgemeinärzt:innen, Internist:innen und HNO-Ärzt:innen 
  • Allergie: Allergolog:innen und HNO-Ärzt:innen
  • Reflux: Gastroenterolog:innen 
  • Stimmbänder: Logopäd:innen
  • Bei Kindern: Kinderärzt:innen

Halsschmerzen kündigen häufig als erstes Symptom einen grippalen Infekt (Erkältung) an. Auslöser sind meist sogenannte Rhinoviren, die sich in den Schleimhäuten der oberen Atemwege ansiedeln und zu einer Entzündung des Rachens (Pharyngitis), der Mandeln (Angina tonsillaris/Tonsillitis) und zu Schnupfen ↗ (Rhinitis) führen können.

Für eine Verschlimmerung von Halsschmerzen über Nacht gibt es mehrere Gründe:

  • Keine ausreichende Befeuchtung der Schleimhäute, weil das regelmäßige Schlucken entfällt
  • Sekretstau in den Nasennebenhöhlen durch das Liegen
  • Ansammlung von Schleim im Rachen, was einen Reizhusten auslöst
  • Stärkere Immunreaktionen insgesamt in der Nacht

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  1. Eine Ärztin untersucht den Rachen einer Patientin und tastet die Mandeln ab

    Mandelentzündung bei Kindern

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    Kategorie: Halsschmerzen