25 Januar 2023
Halsschmerzen durch Zugluft und Klimaanlage?
Auch im herrlichsten Sommer können uns Halsschmerzen gründlich die Laune verderben. Viele Menschen tippen dann auf Zugluft, Klimaanlage oder Kaltgetränke, wenn ihnen Heiserkeit, Halsweh oder schmerzhafte Schluckbeschwerden Stimme und Stimmung verschlagen. Doch liegen sie damit überhaupt richtig? Und wie lassen sich eventuelle Risikofaktoren vermeiden?
In Kürze: Halsschmerzfaktoren Klimaanlage und Zugluft
Erkältungs- oder allergiebedingte Halsschmerzen benötigen immer einen Auslöser wie Viren, Bakterien oder Allergene – Faktoren wie Klimaanlage, Zugluft oder Kälte allein verursachen keine klassischen Halsschmerzen.
Zugluft, Klimatisierung oder Kaltgetränke können den Körper jedoch anfälliger für Infekte machen.
Hauptursache ist ein starkes Temperaturgefälle bzw. das rapide Auskühlen des Körpers.
Dies vermindert die Durchblutung der Nasen- und Rachenschleimhaut. Zusätzlich trocknet diese durch Klimatisierung oder Zugluft stärker aus, sodass Viren & Co ein leichteres Spiel haben.
Um das Halsschmerzrisiko zu senken, vermeiden Sie möglichst direkten Luftzug, achten Sie bei Klimaanlagen auf ein maximales Temperaturgefälle von 6-8 Grad Celsius und genießen Sie lieber leicht kühle oder lauwarme Getränke.
Halsschmerzfaktoren im Sommer
So schön kühl … oder schon verkühlt?
Ventilator, Schatten, Speiseeis: Gerade in den warmen Monaten ist alles, was abkühlt, eigentlich immer willkommen. Gleichzeitig stehen zivilisatorische Helfer wie Klimaanlagen im Verdacht, Erkältungen – und damit auch erkältungsbedingte Halsschmerzen – zu fördern.
Die gute Nachricht: Ohne Viren oder Bakterien entsteht selbst im eisigsten Luftstrom kein Infekt. Doch einige Faktoren können uns tatsächlich anfälliger für gängige Halsschmerzerreger oder allergiebedingte Halsschmerzen im Sommer machen.
Halsschmerzen durch Klimaanlage
Gerade an hochsommerlichen Tagen kommen uns klimatisierte Räume vielleicht wie kleine Oasen vor. Doch besonders, wenn wir bereits überhitzt oder verschwitzt sind, kann ein großes Temperaturgefälle zwischen drinnen und draußen den Körper und Kreislauf stark belasten und so anfälliger für Halsweh, Heiserkeit und Infekte wie eine Seitenstrangangina machen.
Zusätzlich ist die Luft in klimatisierten Büros, Restaurants oder Verkehrsmitteln meist relativ trocken, was die empfindlichen Schleimhäute reizen kann.
Idealerweise sollten nicht mehr als maximal sechs bis acht Grad zwischen der tatsächlichen Innen- und Außentemperatur liegen, doch in vielen klimatisierten Geschäften, Cafés oder Hotels kann der Temperaturunterschied 10-15 Grad Celsius erreichen.
Meiden Sie also möglichst stark klimatisierte Orte und stellen Sie eine eigene Klimaanlage nicht zu niedrig ein, auch wenn der Gedanke noch so verlockend ist.
Sonderfall Klimaanlage im Auto
Das Auto ist richtig aufgeheizt? Dann stellen wir die Klimaanlage schnell auf Anschlag, um Wagen und Mensch auf „Betriebstemperatur“ herunterzukühlen.
Auch hier gilt: Weniger ist eventuell mehr. Ein zu hoher, zu schneller Temperaturwechsel kann Sie anfälliger für Halsschmerzen machen, also wählen Sie bitte nicht die kühlste Einstellung und lenken Sie den Luftstrom nicht direkt auf den Körper. Der gewünschte Abkühlungseffekt tritt trotzdem ein.
Zusätzlich lohnt sich eine regelmäßige Inspektion der Klimaanlage, da sich hier im Laufe der Zeit eventuell auch Schimmelsporen festsetzen, die nicht nur bei Allergikern Halsweh und andere Allergiesymptome auslösen können.
Halsschmerzen durch Zugluft
Schon mal vom Windchill-Effekt gehört? Der ständige Luftaustausch im Windzug oder Ventilatorstrom kühlt den Körper relativ schnell aus. Wenn wir dabei auch noch schwitzen, verstärkt Verdunstungskälte diesen Effekt.
So kühlt die obere Hautschicht merkbar ab und der Körper wird insgesamt schlechter durchblutet – Rachenschleimhaut inklusive – was wiederum die Immunabwehr schwächt.
Durch direkte Zugluft kann die Nasen- und Rachenschleimhaut zusätzlich austrocknen, sodass eventuell vorhandene Erreger jetzt ein leichteres Spiel haben.
Um in sommerlichen Temperaturen trotzdem einen angenehm kühlen Kopf zu bewahren, setzen Sie sich bitte nicht direkt in die Zugluft oder vor einen Ventilator, bzw. immer nur für eine kurze Dauer.
Halsschmerzen durch kalte Getränke
Ah, das tut gut! Für viele Menschen gehören eisgekühlte Drinks einfach zum klassischen Sommerprogramm. Die gute Nachricht: Halsschmerzen verursachen Kaltgetränke in der Regel nicht. Zwar können auch sie die Rachenschleimhäute durch Auskühlung anfälliger für Erreger machen, doch dies ist selten ursächlich relevant.
Allerdings gibt es andere Gründe, bei hochsommerlichen Temperaturen lieber auf leicht kühle oder sogar lauwarme Getränke auszuweichen.
Eiskalte Getränke strengen den Körper an, da sie im Bauch erst auf Körpertemperatur angewärmt werden müssen.
Einige Menschen bekommen nach dem Genuss von Kaltgetränken oder Eis einen sogenannten „Hirnfrost“ – spontane Kältekopfschmerzen durch den Kältereiz im Mundraum.
Ebenso kann eiskalte Abkühlung einen sogenannten Eishusten auslösen. Dies ist ein körpereigener Schutzreflex, der ungefährlich, aber lästig ist.
Halsschmerzen – und nun?
Ganz egal, was das Brennen, Stechen oder Kratzen im Hals ausgelöst hat – wenn die Beschwerden sich bereits eingeschlichen haben, kann uns dies selbst den schönsten Sommer verhageln.
In unserem Ratgeberportal zur Halsgesundheit erfahren Sie nicht nur, wie Sie Halsschmerzen jeder Art vorbeugen können, sondern finden auch reichlich Tipps zur Behandlung von Halsschmerzen und verwandten Spezialthemen wie Heiserkeit, Schluckbeschwerden oder Stomatitis.
Häufig gestellte Fragen
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Was tun, wenn Halsschmerzen durch eine Klimaanlage entstanden sind?
Dann helfen klassische Hausmittel wie Gurgeln mit Salzwasser, Inhalieren mit Heilkräuteraufgüssen wie Kamille, reichlich Flüssigkeitszufuhr und viel Ruhe, um die Heilung der entzündeten Rachenschleimhaut zu unterstützen und die Beschwerden zu lindern.
Zur Vorbeugung meiden Sie möglichst stark klimatisierte Orte.
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Unser Körper reagiert empfindlich auf Temperaturunterschiede. Gerade im Hochsommer beträgt das Gefälle zwischen klimatisierten Innenräumen und draußen oft 10-15 Grad.
So belastet die Klimaanlage den Kreislauf, schwächt die Durchblutung und trocknet unsere Nasen- und Rachenschleimhaut zusätzlich aus. Dies macht sie anfälliger für klassische Halswehauslöser – und wir bekommen Halsschmerzen.
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Eine Mandelentzündung wird grundsätzlich durch Bakterien wie Streptokokken ausgelöst – Sie können sie also nicht von einer Klimaanlage bekommen.
Allerdings kann Klimatisierung Ihren Hals und Rachen anfälliger für Infekte machen, da der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen sowie die trockenere Luft die Durchblutung der lokalen Schleimhaut schwächen und zusätzlich austrocknen.